Die kleine Zunge. Ein so besonderer kleiner Teil unseres Körpers. Die Zunge hat viele Aufgaben. Zunächst sorgt sie (schon vor der Geburt!) dafür, dass der Gaumen schön flach und breit ausgebildet wird (das Weiche formt das Harte – Wasser kann Steine formen!). Das schafft sie aber nur, wenn sie auch die Gelegenheit dazu hat und frei beweglich im Mund liegt und ihre Ruhelage am Gaumen einnehmen kann. Dort angesaugt sorgt sie vor allem im Schlaf für ungehinderte Nasenatmung. Diese wiederum ist Prophylaxe vor zu großen Polypen und damit häufigen Infekten. Das klingt alles so banal und ist doch hochkomplex.

Wird die kleine Zunge nun in ihrer Funktion behindert durch ein zu kurzes Zungenband zum Beispiel, muss das kleine Baby die fehlende Funktion irgendwie kompensieren. Das tut es manchmal mit den Lippen: zu sehen sind dann Furchen und eine Art Schwielen auf den Lippen – genannt Profillippen. Um die nicht ausreichende Hebungsfähigkeit der Zunge zu kompensieren, wird die Mundbodenmuskulatur nach oben gezogen, oft sind dann u.a. auch die Speicheldrüsen zu sehen.

Vielfältige Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes, des Kiefers, der Zahnstellung, des Hörens sind u.a. möglich. Auch wurden schon bestimmte Fußfehlstellungen beobachtet, die nach der Trennung Zungenbandes noch auf dem Behandlungstisch verschwanden.

Ein wirklich spannendes Thema.

Seit 2021 bin ich darin speziell weitergebildet und kann Ratsuchenden oder Müttern mit Stillproblemen gezielter weiterhelfen.

Mehr dazu unter www.bauchwelten.de/stillberatung/ und www.defagor.de